„Petushok“ ist eine performativ-filmische Auseinandersetzung mit kulturell-hegemonialen Traditionen, als auch Abbildungen des Feminin-Monströsen am Beispiel von Hexen. Durch queere Betrachtungsweisen, wollen wir erforschen, welchen Personengruppen Zugang zu von Tradition geschaffenen Räumen gewährt wird und welchen nicht. Das Feminin-Monströse bezeichnet eine Projektionsfläche, in welchen feminin zugeschriebene Eigenschaften überspitzt werden – wie die Hypersexualität oder eine gefährlich anmutende Schönheit – welche darauf ausgerichtet sind, das Maskuline ins Verderben zu ziehen. So werden am Beispiel der Schönheit das Bild der schlanken (femininen) Personen/ Frau mit engelsgleichem Haar oder das eins (groß-)mütterlich-asexuellen Auftretens als Prinzessin beziehungsweise Fürsorgerin fixiert und schwarzes oder rotes, lockiges Haar, als auch übersexualisierte und rassifizierte Kurven und pralle dominante Brüste, sowie lange scharfe Nägel als potenziell gefährlich und monströs konstruiert. In der zugespitzten Form findet sich das Feminin-Monströse in mythischen Figuren wie der Sirene, welche Seemänner hypnotisch in den Tod singt, lesbischen Vampire, deren animalische Blutlust und Machtgier Ekel und Aversion hervorruft, als auch Hexen, deren übermenschliche Kraft und Kontrolle Fläche für Angst und Faszination bietet. All das, was das Patriarchale und Maskuline angreift, wird somit als Böse festgeschrieben. Queerness* greift in ihren Grundzügen Heteronormativität an, da sie binäre Muster in Kategorien wie Sexualität, Geschlechtsausdruck und Identität untergräbt. Was passiert also, wenn “feminin” gelesene Personen, sich das “Feminin”-Monströse Bild aneignen und Geschichten neu erzählen? Beispielhaft eigneten wir uns für das Projekt (Holz-)Masken der schwäbisch-alemannischen und sterischen Fastnacht an und setzen diese traditionellen Monsterdarstellungen in einen stilisierten queeren* Kontext. Die Masken und somit auch die tragende Personen werden zur Projektionsfläche und zum Projektor – zum Monströsen, welches betrachtet wird, aber auch betrachtet. Sie erlaubt es dem Publikum,das Spannungsfeld zwischen der eigenen Betrachtung mit der der Performenden abzugleichen.